Hochdruckwasserstoffbeladung
Bei der Hochdruckwasserstoffbeladung werden die Materialien einen sehr hohen Wasserstoffdruck ausgesetzt. Dabei kann der molekulare Wasserstoff an der Oberfläche der Materialien dissoziieren und aufgenommen werden. Besonders hervorzuheben ist, dass diese Methode bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden kann. Dies ermöglicht es Materialien mit niedrigen Wasserstoffdiffusionskoeffizienten effektiv mit Wasserstoff zu beladen. Somit können austenitsche Werkstoffe, die oft als Wasserstoffresistent angesehen werden, effektiv beladen und untersucht werden. Bei dieser Methode werden Korrosionsprozesse ausgeschlossen. Weiter ermöglicht die Beladung mit Druckwasserstoff eine anwendungsnahe Versuchsdurchführung, da Werkstoffe in ihrer Anwendung oft Druckwasserstoff ausgesetzt sind.
Aufgrund der hohen Sicherheitsanforderung, die an den Umgang mit Druckwasserstoff gestellt werden, ist dieses Verfahren nur in besonders gesicherten Laboren möglich. Die FAU verfügt über ein solches Hochdrucklabor. Am Lehrstuhl WWI wurde eine Anlage zur Wasserstoffhochdruckbeladung entwickelt und gebaut. Mit dieser Anlage ist es möglich Materialien einem maximalen Wasserstoffdruck von 1000 bar (100 MPa) bei einer maximalen Temperatur von 300 °C auszusetzen. Eine solche Kombination von Druck und Temperatur kann nur von wenigen Versuchsanlagen weltweit erzielt werden. Somit steht am WWI eine nahezu einzigartige Methode zur Wasserstoffbeladung zur Verfügung. Es können in der Anlage Proben bis zu einem maximalen Durchmesser von 10 mm und einer maximalen Länge von 600 mm beladen werden.
Verantwortlicher Mitarbeiter:
Jan-Oliver Hücking, M. Sc.
Department Werkstoffwissenschaften (WW)
Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Allgemeine Werkstoffeigenschaften)
- Telefon: +49 9131 85-27481
- E-Mail: jan-oliver.h.huecking@fau.de